Werbung “im großen Stil” sprengt dein Budget um ein Vielfaches?
Deine bisherigen Werbe-Maßnahmen brachten keinen nennenswerten Erfolg?
Dann habe ich vermutlich genau das Richtige für dich!
Guerilla-Marketing ist für seine große Wirkung bei geringem Mitteleinsatz bekannt.
Fast ununterbrochen werden wir heutzutage mit Werbung bombardiert. Das führt dazu, dass diese meist gar nicht mehr wirklich wahrgenommen wird. Mit Guerilla-Marketing gelingt es dir dennoch, in das Bewusstsein deiner Zielgruppe einzudringen.
Wie du das machst, zeige ich dir jetzt 😉
Der Kerngedanke des Ansatzes ist es, sich mithilfe unkonventioneller Maßnahmen vom Wettbewerb abzusetzen und die Werbeeffizienz zu erhöhen.
Guerilla-Marketing lässt sich als Leitgedanke einer gesamtheitlichen Marketingstrategie verstehen.
Es baut also auf dem bekannten Marketingmodell auf und ergänzt es auf originelle und kreative Weise durch einen stark kundenorientierten Ansatz.
Warum Guerilla-Marketing?
7 Gründe, warum Guerilla-Marketing für dich interessant ist
Deutlich geringerer finanzieller Aufwand als klassisches Marketing
Erfordert eher Zeit, Energie, Fantasie und Wissen
Richtet sich eher an kleinere Unternehmen (zunehmend aber auch an große)
Sie sind meist einzigartig. D.h. sie werden in der Regel nicht wiederholt, weil es keinen Überraschungseffekt mehr gibt
Guerilla-Marketing-Maßnahmen werden von Konsumenten meist nicht direkt als Werbung wahrgenommen und genießen daher weniger Ablehnung
Erzielt eine hohe Werbewirkung, da z.B. in sozialen Medien oder Mund-zu-Mund-Propaganda darüber berichtet wird und die Aktionen für Gesprächsstoff sorgen.
Erzielt hohe Aufmerksamkeit durch Emotionalisierung und Überraschungseffekt.
Hast du schon einmal einen Aufkleber deiner Lieblingsband irgendwo angeklebt?
Ob auf der Bahnhofstoilette oder einer Ampel… Damit hast du die Werbetrommel für deine Band gerührt. Personen die den Aufkleber erblicken werden auf die Band aufmerksam. Sollten diese z.B. eine Woche später in der Zeitung etwas über die Band lesen, werden sie sich zumindest daran erinnern können, schon einmal etwas von der Band gehört zu haben. Oder du rufst Personen die ihnen bekannte Band wieder in ihr Gedächtnis…
Fakt ist: Die Band hat lediglich ein paar Cent für den Aufkleber ausgeben müssen oder diesen sogar verkauft und damit Geld verdient. Sie hat also im schlechtesten Fall einen sehr günstigen Werbeeffekt erreicht.
Aufkleber sind längst nicht mehr innovativ oder außergewöhnlich…. Aber ich denke du verstehst, worauf ich hinaus möchte.
Leitfragen zur Erstellung einer Guerilla-Strategie
- Wie kann für Verblüffung und Aufmerksamkeit gesorgt werden?
- Welche Alltagssituationen, Routinen und Konventionen können zum Erlangen der Aufmerksamkeit genutzt werden?
- Wie lässt sich ein Wiedererkennungswert erreichen?
- Wie kann das Internet als Multiplikator genutzt werden? (Nützt bei lokalen Aktionen nur begrenzt)
- Wie lässt sich Vertrauen bei den potenziellen Kunden erzielen?
- Mit welchen Widerständen aus der Branche bzw. dem Umfeld sollte gerechnet werden?
- Welche Investitionen sind nötig?
- Mit welchen Maßnahmen und Aktionen kann die Zielgruppe am besten erreicht werden?
- Wie kann der Mehrwert des Produkts herausgestellt werden? (Vorsicht! Verkaufe niemals eine Mogelpackung)
So erstellst du deine Guerilla-Strategie
- Ziel der Guerilla-Strategie:
Welche Aktion soll der Kunde nach der Guerilla-Aktion ausführen?
-
- Tickets für Konzert kaufen, Fanartikel kaufen, Website anklicken, auf „Gefällt mir“ drücken, …
- Ziele formulieren
- Erreichung des Ziels:
Wie soll das Ziel erreicht werden?
-
- Durch Wettbewerbsvorteil, Nutzen des Angebots
- Zielmarkt:
- Marketingwaffen:
Auswahl und Einsatz der Guerilla-Marketing-Instrumente (siehe nächster Punkt)
- Nische:
Bestimme deine Nische und Position und stelle deinen Überzeugungen im Rahmen der Guerilla-Aktion dar. (Siehe aus Situationsanalyse)
- Identität:
Du musst deine Identität darstellen
- Budget:
Prinzipien, Instrumente und Effekte des Guerilla-Marketings

Das Trittbrettfahrer-Prinzip
Dieser Ansatz zielt darauf, vom Verhalten der Wettbewerber zu profitieren. Du nutzt also deren Schwächen und erlangst Aufmerksamkeit auf deren Kosten.
Moskito-Marketing
Zielt darauf ab, die Schwächen von großen Konkurrenten auszunutzen.
Das eigene Konzept sollte in die Lücken des Wettbewerbers passen.
Beispiel:

Ambush-Marketing
Diese Variante beschäftigt sich mit dem Sponsoring.
Dabei kannst du von öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen profitieren, indem du deine Werbung auf diesem Event platzierst, ohne dabei selbst Sponsor zu sein. Du kannst also von dem Imagetransfer profitieren, ohne selbst direkt Geld in Werbung zu investieren.
Beispiel

Das Lebensumfeld-Prinzip
Dabei handelt es sich um Instrumente, die aufgrund ihrer räumlichen Positionierung für einen überraschenden Effekt sorgen.
Ambient-Marketing
Dieser Ansatz hat mit klassischer Außenwerbung zu tun. Auffällige und ungewöhnliche Werbung wird dabei an unüblichen Orten im Lebensumfeld der Zielgruppe positioniert.

Quelle: The cyphers agency
Sensation-Marketing
Entspricht im Kern dem klassischen Event-Marketing. Eventartige Inszenierungen versuchen z.B. Fußgänger auf öffentlichen Plätzen zu überraschen. Ziel ist das erzeugen eines „WOW-Effekts“.
Beispiel

Das Empfehlungsprinzip
Dieses Prinzip zielt darauf ab, dass die Zielgruppe die Werbebotschaft freiwillig weiterverbreitet. Kunden wirken als Übermittler der Botschaft glaubwürdiger und erreichen eine bessere Werbeeffizienz.
Viral-Marketing
Dabei verbreitet sich die Botschaft sehr schnell wie ein Virus.

Durch gezieltes Erstplatzieren der Botschaft sollen Multiplikatoren oder große Medien angesprochen werden. Besonders geeignet sind dabei Youtube, Facebook, Twitter, Email, Instagram, …)
Buzz-Marketing
Dies ist eine Variante des Word-of-Mouth-Marketings.
Deine Fans, Kunden etc. fungieren dabei als Multiplikatoren, die andere von dir oder deinen Produkten überzeugen und die Vorzüge darstellen. Diese Fans, Kunden etc. werden auch als Buzz-Agents bezeichnet.
Du kannst diese auch gezielt einsetzen und mithilfe von Vergünstigungen oder Produktproben für dich gewinnen. Der Einsatz von Buzz-Agents eignet sich insbesondere bei jungen Produkten wie bei der Veröffentlichung eines neuen Albums, einer Single, neuer Fanartikel, …
Beispiel

Fazit:
Sollte dein Budget sehr knapp sein, würde ich dir das Trittbrettfahrerprinzip an das Herz legen. Mit Moskito- oder Ambush-Marketing kannst du mit sehr geringen Kosten gute Effekte erzielen. Für gesteigerte Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe würde ich dir das Lebensumfeldprinzip mit seinen Instrumenten empfehlen. Kostengünstig viele Kontaktpersonen erreichst du mittels Viral- und Buzz-Marketing.
Doch egal welche Strategie du verfolgst. Alles entscheidend ist bei Guerilla-Marketing das Außergewöhnliche. Lass dir was völlig Neues und Ungewöhnliches einfallen! Etwas, was deinen potentiellen Kunden die Kinnlade herunterklappen lässt. Nur so erreichst du die Aufmerksamkeit, die du verdient hast.
Du bist bei deiner Musik so kreativ und extrovertiert? Warum nicht auch bei deinem Marketing?
Welche Erfahrungen hast du bisher mit Guerilla-Marketing gemacht? Hast du eine Idee aber bist dir nicht sicher? Dann verfasse einen Kommentar und lass uns an deinen Ideen teilhaben bzw. erhalte nützliche Tipps auf deine Fragen zum Guerilla-Marketing.
Möchtest du kontinuierlich an deinem Marketing arbeiten, dann solltest du meinen Newsletter abonnieren.
Hallo Herr Werdich, starker Artikel. Habe mich mal vor einiger Zeit mit dem Thema Musiker-Marketing beschäftigt, insbesondere hier Guerilla-Taktiken. Folgende zwei Bücher habe ich benutzt https://www.jokers-buecherboerse.de/app/detail.php?id=A02npTd301ZZ8 oder hier https://www.amazon.de/Bandologie-111-Marketing-Ideen-deine-Band/dp/3939278025 … viele Grüße, Karina
Hallo Karina,
danke für die Blumen. Hoffentlich sind anderen Lesern die von dir empfohlenen Bücher genauso hilfreich wie dir.
Musikalische Grüße
Daniel
Hallo Daniel,
wir haben ein Benefizkonzert für Kinder vor uns. Wir wollen die Veranstaltung auch ein bisschen für unsere Werbung nutzen. Wir haben auch schon Flyer gemacht und in der Zeitung standen wir auch drin deswegen. Wie könnten wir da noch was machen? Hast du einen Tipp?
Vg
Rossi
Hallo Rossi,
zunächst finde ich es super von euch, dass ihr ein Benefizkonzert für einen guten Zweck gebt. Es ist definitiv auch richtig von dir, bei der Gelegenheit sich Gedanken über das eigene Marketing zu machen. Wie wäre es z.B. mit einer Variante des Ambush-Marketing: Ihr könnt gratis herzförmige Luftballons oder T-Shirts an die Kinder verteilen. Auf diese druckt ihr euren Bandnamen oder euer Logo. Als zusätzlichen Anreiz für die Kinder könntet ihr einen Namen oder ähnliches ins Spiel bringen: Lisa „Herz“ „euren Bandnamen“ (also z.B. Lisa liebt Coldplay). Erscheinen dann Fotos oder Beiträge in der Zeitung, Fernsehen etc. sieht man überall fröhliche Kinder mit euren Luftballons (diese sind nämlich auch über die Köpfe hinweg in der Masse sichtbar ;-)). Schon habt ihr eure Reichweite vervielfacht.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen oder einen Denkanstoß geben.
Musikalische Grüße
Daniel
Der Artikel ist gut verständlich und für jeden nachvollziehbar geschrieben. Endlich mal jemand, der von seinem Metier etwas versteht und andere teilhaben läßt an seinem Wissen. Machen Sie so weiter, denn so ein Blog ist ganz wichtig! Danke für die Info!
Sehr geehrte Frau Meyer,
vielen Dank für die Blumen. Das motiviert mich sehr. Ich bleibe am Ball :-)
Mfg
Daniel Werdich